Nur kurz rauschen die Velos vorbei, wir bemerken sie gerade, schon sind sie weg! Es war eine Brise, musikalisch-velozipäd und daher ebenso flüchtig wie berauschend. Zum Mitmachen!
Wir stehen an der Strasse. Auf einmal tönen aus weiter Ferne leise, einzelne Klingeltöne. Sie werden mehr. Sie werden lauter. Hochzeitsklingeln? Eine Velofahrerin erscheint auf dem Platz. Und noch einer. Und noch eine. Ein ganzer Schwarm. Singend, pfeifend, rauschend. Sie fahren an dir vorbei und verschwinden in eine Seitengasse, sich mit Klingeltönen verabschiedend.
Der argentinische Komponist Mauricio Kagel hat sich diesen Sekundenschlaftraum ausgedacht. Auf zarte und verschmitzte Weise führt er uns an die Grenze dessen, was Musik sein kann: gerade noch wahrnehmbar, so dass die Ohren anwachsen. Er macht nebenbei noch den Boden hörbar, auf dem wir stehen oder fahren – und ebenso die Luft um uns. Wie fragil ist unsere akustische Umwelt! Nicht auszudenken, wenn da auch nur ein Motor dazwischenfährt.
Davon kann es natürlich keine Tonträger geben. Man muss es erleben. Lena Girard, Sonja Koller und Anja Christina Loosli laden uns ein, zu diesem Vergnügen für Jung und Alt auf zwei Rädern.
Musikliebhabende, experimentierfreudige Velofahrer*innen sind zur Teilnahme an der rauschenden Veloperformance eingeladen. Informationen für Mitmachfreudige bei
Josephine von Sothen.