Streicherschwärme ballen und bündeln sich und spalten
sich gleich wieder ab in zahllosen Verästelungen
– dies
in Stücken von Pelzel, Haas, Ligeti und einer Zeitreise
mit der Melodie «L’homme armé».
«Schwärme» lautet das diesjährige Thema
des Musikfestival Bern. Und solches
Schwarmverhalten lässt sich auf ideale
Weise durch ein homogenes Streicherensemble darstellen – mit all seinen Ballungen, Bündelungen, Abspaltungen und
Verästelungen. In den Werken des Eröffnungskonzerts ist das auf vielfältige und
faszinierende Weise zu erleben. «Ramifications
» (Verästelungen) heisst ein Werk des
Ungarn György Ligeti. In «Open Spaces»
verdichtet der Österreicher Georg Friedrich
Haas die Bewegungen im mikrotonalen
Bereich – gleichzeitig öffnet sich der
Klangraum, ebenso wie bei Michael Pelzel:
Für den Streicherkorpus, der aus den Musiker*innen der CAMERATA BERN besteht,
schreibt der international gefragte
Schweizer Komponist ein neues, schwärmerisches
Stück, das in einen Dialog mit
den älteren von Ligeti und Haas tritt.
Dazwischen erscheint ein Kontrapunkt
aus zeitlicher Ferne. Das La Cetra Vokalensemble, verstärkt von Kindern, singt
Stücke von Johannes Ockeghem, Josquin
Desprez, Cristóbal de Morales und Mathurin Forestier. Sie alle beschäftigten sich
mit dem einst sehr populären Chanson
«L’homme armé» – der so gefürchtete Waffenmann gerät dabei musikalisch ins Dickicht einer in Kanons geführten Polyphonie.
Dauer: ca. 70 Minuten
Eine Veranstaltung von
Musikfestival Bern,
CAMERATA BERN und
La Cetra Barockorchester
& Vokalensemble Basel in
Kooperation mit Grosse
Halle, Reitschule. Die
Komposition von Michael
Pelzel entstand im Auftrag
des Musikfestival Bern,
gefördert durch die Ernst
von Siemens Musikstiftung.
Projektförderer: Pro Helvetia und
Fondation Nicati-de Luze
Im Anschluss an das Konzert besteht die Möglichkeit,
per
Shuttlebus oder PubliBike in die Dampfzentrale
Bern «auszuschwärmen».