Ein weiter Klangraum, eine Grenzen brechende Musik,
eine aussergewöhnliche Form der Klangregie und die
provokativen Texte von Lukas Bärfuss: Das «Oratorium»
von Thomas Kessler wird zu einem Höhepunkt unseres
Festivals.
Ausgangspunkt dieses Werks war der
Wunsch des Berner Münsterorganisten
Daniel
Glaus, Thomas Kessler möge ihm
ein neues Stück für Orgel schreiben. Dieser
wiederum brachte bald das Ensemble Nikel
ins Gespräch, ein international besetztes,
höchst innovatives, akustisch-elektronisches
Quartett. Daraus erwuchs wiederum
eine grössere Form, die 2020 bei Wien
Modern
uraufgeführt werden sollte, was wegen
Covid-19 aber verschoben werden musste.
Nun ist dieses neunteilige «Oratorium»
bei uns zu hören: eine komplexe und faszinierende
Raumkomposition, die wunderbar
ins Münster passt. Dabei gestalten alle Musiker*
innen ihren Sound selber über eigene
iPads, Mikrofone und Lautsprecher. So
sind sie nicht von einem Klangregisseur abhängig,
sondern können die live-elektronische
Modulation ihres Spiels selbst steuern.
So reflektiert diese Raummusik auch musikalische
Machtverhältnisse. Und um Macht
geht es ebenso in den Texten des Berner
Dichters Lukas Bärfuss, die sich – wie kaum
anders zu erwarten – kritisch mit unserer
Gegenwart auseinandersetzen.
Um 18.15 Uhr findet ein Einführungsgespräch mit Thomas Kessler und Lukas Bärfuss statt.
Dauer: ca. 70 Minuten
Das Konzert wird vom
Schweizer Radio SRF 2
Kultur aufgezeichnet
und zu einem späteren
Zeitpunkt ausgestrahlt.
Eine Veranstaltung von
Musikfestival Bern in Kooperation
mit dem Institute
for Computer Music and
Sound Technology ICST
der Zürcher Hochschule
der Künste ZHdK, Wien
Modern, Daniel A. Meyer
und Münsterkirchgemeinde
Bern.
Projektförderer: Pro Helvetia