Meret Oppenheim: Eine eigenwillige Berner Künstlerin und ihre eigenartige Wurzelrechnung aus Schultagen – ein Plädoyer für die Freiheit in der Kunst.

Was ist die Lösung der Wurzelgleichung: x=√(e-b)(a+f)? Ganz einfach: «x=Hase». So logisch vorgehen konnte nur ein höchst eigenwilliger und origineller Kopf. Die damals 17-jährige Meret Oppenheim notierte es in ihr Schulheft und zeichnete einen orangen Hasen daneben. Diese Rechnung sollte ihrem Vater ein für alle Mal klar machen, dass sie sich nicht mehr für die Schule interessierte, sondern vielmehr den Wunsch hegte, Künstlerin zu werden – was ihr später mehr als überzeugend gelang. So symbolisiert diese Zeichnung den  lebenslangen Drang der Künstlerin nach kreativer Freiheit und ist zudem die Wurzel ihrer künstlerischen Laufbahn.

Ein Quintett um die Organistin und Komponistin Ursula Gut geht der Gleichung an einem sachdienlichen Ort nach: im einstigen Schulhaus, dem PROGR. Ausgehend von der re-imaginierten Schulstunde und der Wurzelrechnung entsteht diese musikalische Performance. Und auf diesem Nährboden wächst ein kostbares Gewächs: die Freiheit im künstlerischen Schaffen. Mit neuen Kompositionen von Katrin Frauchiger und Ursula Gut, Improvisationen, Performances und mit Texten der Berner Künstlerin wird dieses weiträumige Spielfeld erkundet.