Der Computer spielt mit der Musik. Oder umgekehrt. Die Pianistin Magda Mayas improvisiert und interagiert in George E. Lewis’ «Voyager» mit einem virtuellen Orchester.

Ob und wie ein Computer Musik machen soll, wird in Zeiten von KI wieder stärker diskutiert. Der Ansatz dafür liegt schon historisch weit zurück. Spätestens in den 70er Jahren, als sich die Live-Elektronik mit einer Klangverarbeitung in Echtzeit durchsetzte, wurde die Frage virulent, wie sehr Musik und Maschine zusammen agieren können. George E. Lewis, von der improvisierten Musik herkommend, interessierte sich bereits früh für die Verschränkung mit technischen Geräten. 1987 bereits stellte er seine Software Voyager vor, die er am Studio voor Elektro-Instrumentale Muziek (STEIM) in Amsterdam entwickelt hatte. Sie ermöglicht es der*dem Solist*in, mit einem virtuellen Orchester zu interagieren. Die Berliner Pianistin Magda Mayas, die seit 2019 an der Musikhochschule Luzern unterrichtet, hat dies schon gelegentlich auf eindrückliche Weise vorgeführt. Wichtiger als der blosse Klang sei, so sagt Lewis, der schöpferische Dialog mit dem Computer. Der enthält, anders als man es gemeinhin erwartet, durchaus starke emotionale Aspekte.