Worte aus dem alten China, von Paul Klee hineingedrängt in ein kleines Bild, nun von Nadir Vassena, Helena Winkelman und Alfred Zimmerlin neu aufgefaltet.
Auf einem winzigkleinen Bild hat Paul Klee 1916 einen kurzen Text zusammengedrängt:
«Beim Rauschen des Wassers und Trommelklang,
Ha, hab ich gedichtet das Ruderlied
Hoch war des Glückes Lust,
Ha, tief ist das Leid das ihr folgt
Kraft und Jugend (Ha) vergehn
Und das Alter bezwingt uns alle!»
Es ist ein Ausschnitt aus einem uralten chinesischen Gedicht, geschrieben vor rund 2100 Jahren von Wu-Ti, einem bedeutenden Kaiser der Han-Dynastie. In den Worten, aber auch im Wechsel der Striche und Farben auf dem Bild steckt ein ganz eigentümlicher Rhythmus. Und so hat das Musikfestival Bern drei Komponist*innen gebeten, diesen Text zu vertonen – für eine Sopranstimme sowie für Geige, denn das war ja Klees Instrument. Alfred Zimmerlin, Helena Winkelman und Nadir Vassena werden das Lied auf ihre Weise wieder in der Zeit entfalten, wenn das Ruder ins rauschende Wasser schlägt. Christian Grüny steuert dazwischen Gedanken zur Bildbetrachtung bei.