Mit den Responsorien zur Karwoche, den «Tenebrae», vertiefte Carlo Gesualdo nach 1600 noch einmal seine hochexpressive und pathosgeladene Tonsprache. Graindelavoix lässt uns in die Abgründe dieses Werks abtauchen.
Die Musik begleitete die Liturgie in der Karwoche stets auf besonders intensive Weise. Berühmt sind etwa die «Leçons de Ténèbres» im Frankreich des 17. und 18. Jahrhunderts, während denen die Kerzen im Raum jeweils sukzessive ausgelöscht wurden, bis es dunkel war. Solche «Tenebrae»-Gesänge für die Matutine an Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag finden sich auch früher in Italien, etwa beim italienischen Fürsten und Komponisten Carlo Gesualdo da Venosa.
Er ist vor allem für seine hochexpressiven, pathosgeladenen und chromatisch sich windenden italienischen Madrigale berühmt geworden, er übertrug seine komplexe Kompositionsweise aber auch auf die lateinischen Texte, die sich auf die Leidensgeschichte Jesu beziehen. Die 1611 veröffentlichten sechsstimmigen «Responsoria et alia ad Officium Hebdomadae Sanctae spectantia» wurden sein geistiges Vermächtnis. Graindelavoix trägt den gesamten Zyklus vor und gestaltet daraus gleichsam eine meditative Passionsinstallation. Die «Tenebrae» können abwechselnd zu
Éliane Radigues «Trilogie de la mort» besucht werden.
Die Veranstaltung kann zwischen 19 und 23 Uhr zu beliebiger Zeit beliebig lange besucht werden. Auf dem Münsterplatz lädt die
Geile Frittenbude der Heitere Fahne zur Verpflegung mit goldig, knusprigen Pommes und anderen Überraschungen aus der Heitere Küche.
Für den Besuch der Veranstaltung in Kombination mit «Lange Nacht: Trilogie de la mort» ist ein
Kombi-Ticket erhältlich.
Rollstuhlgängig
Induktionshöranlage
Am Donnerstag 7.9. findet um 17 Uhr eine öffentliche Probe mit dem Ensemble in Residence statt.
Weitere InformationenEine Veranstaltung von Musikfestival Bern in Kooperation mit Münsterkirchgemeinde Bern.