Über drei Stunden spannt sich die eindrückliche elektronische Komposition von Éliane Radigue: In der «Trilogie de la mort» verarbeitet die Buddhistin persönliche Erfahrungen.
Über fast drei Stunden zieht sich diese faszinierende Klangmeditation – eine Meditation über Tod und Geburt und so auch über die Zeit. Éliane Radigue schuf dieses Meisterwerk zwischen 1988 und 1993 auf ihrem ARP Synthesizer, bewegt von persönlichen Erfahrungen. Den Hintergrund bildet das «Tibetische Totenbuch», das buddhistische «Bardo Thödröl». Die Musik umfasst die drei Kapitel «Kyema», «Kailasha» und «Koumé». Der erste Teil spricht in sechs Stadien von der existenziellen Kontinuität des Seienden, das zweite Kapitel ist als imaginäre Pilgerreise rund um den Berg Kailash strukturiert, einen der heiligen Berge des Himalayas. Der dritte Teil schliesslich handelt von der Transzendierung des Todes, von der Ewigkeit unablässigen Werdens. Radigue zitiert zu dieser buddhistischen Anschauung christliche Texte, wie den Satz aus dem ersten Korintherbrief: «Tod, wo ist dein Sieg?». Die Trilogie, zugleich monumental und unendlich fein, lädt zur Vertiefung ein. Sie kann abwechselnd zu
Gesualdos «Tenebrae» besucht werden.
Die Veranstaltung kann zwischen 19 und 23 Uhr zu beliebiger Zeit beliebig lange besucht werden. Auf dem Münsterplatz lädt die
Geile Frittenbude der Heitere Fahne zur Verpflegung mit goldig, knusprigen Pommes und anderen Überraschungen aus der Heitere Küche.
Für den Besuch der Veranstaltung in Kombination mit «Lange Nacht: Tenebrae» ist ein
Kombi-Ticket erhältlich.
Von 15 bis 17.30 Uhr lädt der
Workshop «Die erträumte Musik» zum Eintauchen in den Klangkosmos von Éliane Radigue ein.
Induktionshöranlage
Eine Veranstaltung von Musikfestival Bern in Kooperation mit Kirchgemeinde St. Peter und Paul.