Baumwurzeln und Wurzelpilze: Kilometerweit können sich die Kommunikationsnetze von Pilzen und Bäumen ausdehnen. Die Ökologin Gemma Rutten und der Elektronikmusiker Gaudenz Badrutt bringen uns diese subterrane Welt näher.
Die Schönheit des Waldes sei das Ergebnis eines brutalen Kampfes um Licht, Wasser und Nährstoffe, so die altbekannte Hypothese von Charles Darwin. Sie wurde fundamental in Frage gestellt, als man vor einiger Zeit ein unterirdisches Geflecht aus Baumwurzeln und Pilzfäden (Hyphen) entdeckte, ein Netzwerk, über das mehrere Bäume Kohlenstoff austauschen. Die Waldökologie ist demnach ein nuancierter Tanz, bei dem die Arten manchmal miteinander kämpfen und sich manchmal gegenseitig unterstützen. Dieses Pilznetzwerk oder «Wood Wide Web» entspricht ganz anderen Bedürfnissen, als wir es uns lange vorgestellt haben.
Das alles ist Grund genug für uns, diesem Wood Wide Web auf die Wurzel zu fühlen. Die Ökologin Gemma Rutten vom Institut für Pflanzenwissenschaften der Universität Bern untersucht, wie Bäume und Pilze miteinander interagieren, und führt uns in diese subterrane Welt ein. Der Elektronikmusiker Gaudenz Badrutt aus Biel entwickelt aus Naturgeräuschen ein vielschichtiges Klanggeflecht. Gemeinsam spinnen sie im Gespräch Fäden zwischen Musik und Wissenschaft.
Dauer: ca. 60 Minuten
Rollstuhlgängig
Eine Veranstaltung von Musikfestival Bern in Kooperation mit Botanischer Garten der Universität Bern. Die Komposition von Gaudenz Badrutt entstand im Auftrag des Musikfestival Bern.