Graindelavoix kombiniert Antoine Brumels dichte Missa «Et ecce terrae motus» aus dem frühen 16. Jahrhundert mit zeitgenössischer Musik. Auf dass die Steine erneut in Bewegung geraten…
Die Messe «Et ecce terrae motus» des Frankoflamen Antoine Brumel ist eines der ungewöhnlichsten Werke aus der Zeit um 1500, allein ihrer Zwölfstimmigkeit und ihrer musikalischen Dichte wegen. Sie sucht tiefere Schichten des Ausdrucks auf. Bereits vor drei Jahren war sie bei uns mit BERNVOCAL zu hören. Diesmal erscheint sie in einem völlig anderen Klanggewand, denn Graindelavoix kontextualisiert die Messe, die von einem Erdbeben nach dem Tod Christi handelt, in die unruhige Epoche von 1560, als kein Stein auf dem andern blieb. Das Ensemble fragt, was Kunst und Musik in einer Zeit von Krise und Zerstörung bedeuten mögen. Auf den Ruinen von Vergangenheit und Gegenwart schafft es einen neuen Zusammenhang mit zeitgenössischen Bläserstücken aus Portugal und einem Dokumentarfilm von Luigi di Gianni, der eine Allegorie der modernen Welt von Trägheit und Aberglauben zeigt.
Dauer: ca. 60 Minuten
Rollstuhlgängig
Für den Film «Il Culto delle Pietre» ist in der App «Greta» eine Audiodeskription verfügbar.
Eine Veranstaltung von Musikfestival Bern in Kooperation mit Grosse Halle, Reitschule.
SRF 2 Kultur zeichnet dieses Konzert auf und sendet es zu einem späteren Zeitpunkt.