Musikfestival Bern, 3.–7. September 2025, «Kette» Musikfestival Bern, 3.–7. 9. 2025, «Kette»

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Too Much Music
Schwarzweissaufnahme von Ali Latif-Shushtari. Er hat einen ernsten Gesichtsausdruck. Die kurzen, gelockten Haare sind leicht verweht. Er trägt ein weisses Hemd mit einer dunklen Krawatte und darüber einen Pollunder. Im Hintergrund ist verschwommen die Silhouette einer Landschaft erkennbar.

1/1Bild: zVg

Robert Walsers Tod, für einmal gesehen aus einem ungewöhnlichen, nämlich iranischen Blickwinkel: Der Komponist Ali Latif-Shushtari entdeckt neue Ebenen in dessen Mikrogrammen.

Etwas scheinbar Vertrautes erscheint hier auf neue Weise. Der Dichter Robert Walser (1878–1956), der vielleicht meistvertonte Autor der jüngeren Schweizer Musikgeschichte, wird aus einem ungewohnten Blickwinkel gelesen: Der Projektinitiant und Komponist Ali Latif-Shushtari nämlich stammt aus dem Iran, hat aber in Bern Komposition studiert. Fasziniert hätten ihn vor allem Walsers höchst rätselhafte Manuskripte, die mit einer feinen, mit Bleistift wie kalligraphierten Schrift übersäht sind. Jene zunächst unentzifferbaren Mikrogramme inspirierten ihn – dabei vor allem die enorme Formenvielfalt, die Walser manchmal auf einer einzigen Seite platzierte, sowie die graphische Gestalt. Daraus – sowie beeindruckt von Walsers Spaziergängen und seinem Tod – entwickelte Latif-Shushtari eine multidimensionale Dramaturgie für einen Sänger und Ensemble, in der die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen.
  • Programm
    • Ali Latif-Shushtari (*1990): 
      «Too Much Music» Musiktheater für Sänger, Ensemble und Fixed Media (2024, UA)

  • Besetzung
      • Daniel Gloger, Countertenor
        Dominik Klauser, Viola
        Ellen Fallowfield, Violoncello
        Ricardo Pinilla Morales, Kontrabass
        Mariana Rüegg, Klarinette
        Kristine Solli Oppegaard, Posaune
        Brian Archinal, Schlagzeug
        Lis Marti, Klavier
        Aurélien Darbellay, Leitung 
        Arda Yurdusev, Assistenz des Komponisten

  • Einfach gesagt
      • Der Tod von Schriftsteller Robert Walser erscheint aus einem seltenen Blickwinkel: Der iranische Komponist Ali Latif-Shushtari entdeckt neue Ebenen in den «Mikrogrammen» von Walser.

  • Dauer: ca. 55 Minuten

    Eine Veranstaltung von Musikfestival Bern und Ali Latif-Shushtari in Kooperation mit Dampfzentrale Bern und Robert Walser-Zentrum. Die Komposition von Ali Latif-Shushtari entstand im Auftrag des Musikfestival Bern.

    Projektfördernde: Ammann-Falb Stipendium der Hochschule der Künste Bern

    Termine

    Too Much Music

    08.09.2024 / 15:00 Uhr

    Dampfzentrale Bern – Turbinensaal