Die Klänge dehnen sich, sie nehmen sich Zeit und erfüllen den Raum. Im alten, von Sitzbänken befreiten Gemäuer des Berner Münsters kommt dabei eine ganze Architektur zum Klingen von der Dämmerung bis tief in die Nacht.
Drei grosse Konzertteile mit Werken von Zimmermann, Rosenberger und Radigue bilden das Gerüst dieser grossen abendlichen Zeitstruktur. Dazwischen treten himmlische Stimmen: die vokalen aus ferner Zeit, die elektronischen der Moderne. Mit ihnen faltet und entfaltet sich die Zeit auf wundersame Weise.
Die Musik ist an diesem Abend in der Schwebe; der Raum vibriert ganz sanft – und zuweilen heftiger. Die Musik und die Zeit gleiten – zuweilen auch ineinander. Wann endet ein Stück, wann beginnt ein neues? Der Rahmen, der Zeitrahmen, der ein Musikstück zu einem Musikstück macht, löst sich auf. Improvisiertes, Unvorhergesehenes mischt sich ein, wenn es auch oft kaum vom Komponierten zu unterscheiden ist, Klanggebilde bauen sich auf, Klangspuren ziehen und dehnen sich, um einzelne Töne herum, sie in kleinsten Intervallen umspielend, wie ein grosser Bordunklang, eine kathedrale Drone.
Dem Publikum bietet sich, begleitet vom Lichtspiel, Gelegenheit, umherzugehen und den Raum zu erkunden oder aber, sich hinzulegen und sich den Klängen hinzugeben.
Ein Einzelticket ist gültig für die Dauer der gesamten Nachtgezeiten. Der Zutritt ist zu jedem Zeitpunkt und auch mehrmals möglich.
Das
Radiomobil von Radio Antenne ist von 17.00–20.30 Uhr vor Ort.
Eine Veranstaltung von Musikfestival Bern in Kooperation mit Münsterkirchgemeinde Bern.